Rogue (2007)

Da denkt man, man kennt doch mittlerweile so ziemlich alle A- B- und C-Monstermovies der jüngeren Vergangenheit und dann muss man feststellen, dass man von Rogue noch nichts gehört hatte. Und das ganz zu Unrecht, denn in dem 2007 erschienen, australischen Krokodil-Tourist-Monsterdrama steckt eine ganze Menge.

ACHTUNG: Es kann ein bischen spoilern!

Da ist zunächst die klassische Geschichte einer Touristenfahrt, deren realitätsnahe Inszenierung sich recht viel Zeit nimmt um quasi nebenbei, unbemerkt und ziemlich abbrupt inmitten einer angepissten Riesensalzwasserkrokodils zu landen. Und aus dieser Situation extrahiert sich sehr clever der zweite Teil des Films, der eine ebenso klassische Held-rettet-Frau-vor-Bestie-Story ist.

Immerhin schon mal zweit geschickt verflochtene Plots, wo viele Filme schon mit einem nicht zurecht kommen. Was aber die wirkliche Qualität des Films ausmacht, ist seine bereits erwähnte Realitätsnähe. Natürlich gibt es ein paar handlungserzwungene Schwächen bei den Charakteren (die Bootskapitänin, die schon immer ortsansässig ist, sich taff gibt, aber nicht weiß, wo sie ihr Notfunkgerät oder den Sanikasten lose (!) in ihrem Boot verstaut hat) und in der Filmlogik (ins Wasser fallende Menschen, die dann in Panik doch lieber wieder zur Insel, als zum angestrebten Ufer schwimmen/Frau überlebt dann doch irgendwie einen Angriff des Krokos mit 'Todesrolle' - man hätte die Beziehungsstory an der Stelle auch über den Hund fortführen können, auch weil die Geigen so schön begleitend gejault haben), aber alles in allem und für einen Monsterhorrofilm ist alles ziemlich plausibel.

Hinzu kommt ein gutes Kreatur-Szene-Management, dass zu Beginn viel mit original Tieraufnahmen arbeitet (was bei Krokodilen ja auch geht), ohne dass darunter die Authentizität des wahren Monsters leidet. Im Gegenteil, gerade hier konnte der Film bei mir punkten, weil er sehr langsam und fast lautlos, das Untier Stückt für Stück in die Handlung holt und damit sowohl die wirklichkeitnahe, unsichtbare, knapp unter der Wasseroberfläche lauernde Bedrohung von Krokodilen ganz allgemein einfängt und sich dann dennoch in ausgiebigen Monster-Eskalations-Szenen ergießt. Ganz so, wie man es von einem guten Tierhorrorfilm erwartet.

So hinterlässt Rogue eine ganz überwiegend positiven Eindruck. Der Film ist zu keiner Zeit langweilig. Er hat ein paar interessante Ideen, wie Gesamthandlung und Chraktere miteinander verbunden sind und überzeugt dadurch mit einem eher selten anzutreffenden Charme und einer Eigenständigkeit á la Lake Placid (1999). Vielleicht war es diese Assotiation, die die Filmemacher dazu veranlasst hat, zum Schluss einen - wie ich finde - unnötigen und unnötig gesamteindruckschädigenden Abschlussjoke (Dafür gibt es sicher einen cineastischen Fachbegriff.) einzubauen, der dann leider ein bischen hängen bleibt. Hätte der Film nicht nötig gehabt, aber da er sich das nicht verkniff, verkneife ich mir das P.S. auch nicht.

P.S.: Alle Angelnden wissen natürlich, dass bei der Wahl zwischen toten Enten und einem lebendigen Hund, als Köder immer der Köter Vorrang haben sollte. ;)

Höhe/Länge: Länge:ca. 9 Meter Gewicht: n.a. special: n.a.

Gallerie

Ressourcen

2013

2013-07-12

monster/rogue_2007/rogue_2007.txt · Zuletzt geändert: 2020/01/12 21:25 von vehtoh
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